
Ich bin 21 Jahre alt und hatte schon immer irgendwelche Beschwerden. Etliche Allergien, immer erkältet, ständig müde usw. Dann mit ca. 12 fingen die ständigen Verdauungsbeschwerden an und machten mir die Schule zur Hölle. Ich dachte aber immer, dass das sowieso alles nur psychisch sei, denn ich war immer recht deprimiert, das passte also zusammen. Zum Arzt ging ich deswegen nie, man sagte mir immer, ich sei halt einfach hochsensibel.
Dann mit ca. 16 Jahren entwickelte ich eine Essstörung. Ich ass eigentlich nur noch Magerquark und Früchte, nahm sehr viel und sehr schnell ab, was bewirkte, dass ich eine Laktose und eine Fruktoseintoleranz entwickelte. Dann wollte ich mir das erstmals nicht eingestehen, weil ich dann die Ernährung umstellen müsste und dadurch wieder viel zunehmen würde. Irgendwann war ich aber so kraftlos, dass mir das egal wurde. Habe dann auch wieder ca. 10 Kg zugenommen, aber die Beschwerden waren immerhin fürs erste weg.
In dieser Zeit erlebte ich erst wieder, was es hiess zu leben. Ich konnte mich in der Vorlesung konzentrieren und wieder mit Freunden auswärts essen gehen etc. Doch seit gut 8 Monaten habe ich wieder ständig Blähungen. Am schlimmsten ist dabei, dass mein Bauch extrem laute Geräusche macht, so laut, dass sich die Leute in der Vorlesung umdrehen etc. Das ganze kommt immer erst ab ca. 3 Uhr Nachmittags und es wird für mich zunehmend unmöglich soziale Events zu besuchen, die danach stattfinden. An der Uni habe ich aber Abendvorlesungen, ihr seht also schon wo das Problem liegt. Ich laufe regelmässig aus den Vorlesungen raus und würde vor Scham am liebsten sterben.
Momentan kann ich mir einfach nicht richtig vorstellen, wie ich so jemals ein normales Arbeitsleben führen können soll? Auch, weil man darüber mit keinem künftigen Arbeitgeber sprechen kann. Soll ich ihn etwa fragen, ob ich nur an Sitzungen vor 3 Uhr teilnehmen kann, weil sonst mein Bauch so laute und seltsame Geräusche macht, dass alle denken ich hätte Durchfall? Ich mein das nicht mal ironisch.
Jedenfalls habe ich am Montag einen Bluttest auf Zöliakie und am Montag darauf die Resultatsbesprechung. Ich bete (!), dass er positiv ist, damit ich endlich weiss, was ich ändern kann, damit es vielleicht besser wird.
Das ist meine Geschichte knapp erzählt. Wie erlebt ihr es? Kennt jemand das Gefühl, keine Zukunft mehr zu sehen, wegen Blähungen und co.? Wie geht ihr damit um?
Danke für eure Antworten

Ophelia7